volksbedarf statt luxusbedarf

 

Hannes Meyer

war ein fortschrittlich denkender Architekt seiner Zeit. Er versuchte mit den Laubenganghäusern Wohnraum zu schaffen, der für alle niederen sozialen Schichten (vor allem Arbeiter) erschwinglich war, d. h. die Mieten sollten ein Viertel des Einkommens nicht übersteigen.
 
„Volksbedarf statt Luxusbedarf“ – dieses Thema stellte Meyer in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Von 1929 bis 1930 erweiterte er die von Walter Gropius erbaute Siedlung Dessau-Törten um die Laubenganghäuser. Realisiert wurden Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 90 Wohnungen, die über einen Laubengang erschlossen wurden.
 
Bauherr der Laubenganghäuser war die Dessauer Spar- und Baugenossenschaft. Anfang 1930 wurde der Ausführungsauftrag erteilt, bereits im August des selben Jahres waren die fünf Gebäude fertiggestellt. Die Baukosten betrugen 8.000 RM (Reichsmark) pro Wohnung. Die Wohnungen sollten aber nicht nur preiswert und schnell zu bauen, sondern auch praktisch und mit einem angemessenen Komfort ausgestattet sein.
 

gemeinschaftliches und individuelles wohnen

schafften die Laubengänge und die kleinen Wirtschaftsgärten am Haus, welche eine Selbstversorgung ermöglichten.

Der Laubengang hatte für die Bewohner des Hauses eine zusätzliche wichtige Funktion und wurde zum „Wohnzimmer im Sommer“.

Heute ist die Wohnungsgenossenschaft Dessau eG Eigentümerin der fünf Laubenganghäuser. Gemeinsam mit der Siedlung Dessau-Törten stellen die Gebäude einen wichtigen architektonischen Beitrag zum Wirken des Bauhauses in Dessau dar. Daher stehen alle fünf Häuser unter Denkmalschutz.

Mitte der 1990er Jahre wurden die Laubenganghäuser unter denkmalpflegerischen Kriterien aufwendig saniert. Dabei wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Häuser im bauzeitlichen Erscheinungsbild zu erhalten.